Ich wollte mir auch ein typisches Dorf im Senegal
anschauen. Also bat ich unseren englischsprechenden Führer Ousmane, mit mir zu
kommen, um mich einzuführen und zu erklären, wer ich sei und was ich wolle. Am So., 6.1., am heißen Nachmittag, fuhren wir los.
Wir begegnetem einem Bauern, der mit seiner Familie gerade Baumwolle erntete.
Er nahm uns mit in sein Dorf.
Das Dorf heißt Bantancoling und liegt ca. 15 km abseits
der Hauptstrasse, in der Nähe von Dialokoto im Südosten Senegals. Ungefähr 10
Familien leben dort mit zusammen etwa 150 Personen.
Sie sind Bauern, haben Rinder, Schafe und Ziegen. Hühner
nur wenige. Sie sterben an einer Krankheit. Angebaut werden Baumwolle, Mais,
Hirse, Erdnüsse. Es gibt auch einige kleine, bewässerte Gemüsebeete.
Es ist eine islamische, polygame Gesellschaft. Herr Moro
Sadiaku ist 1953 geboren. Mit 30 hat er die erste Frau geheiratet. Seine Eltern
haben ihm die Tocher eines Onkels ausgesucht. Nach 6 Jahren hat er eine weitere
Frau geheiratet und dann später noch eine ältere. Pro Frau musste er ca. €
200.- zahlen und 2 Kühe.
Zusammen schaffen sie die Arbeit auf dem Bauernhof. Er hat
seine eigene Hütte im Osten des Hofes, von wo der Wind kommt, damit ihn der Rauch
des Kochfeuers nicht belästigt. Jede Frau hat mit ihren Kindern eine eigene
Hütte. Insgesamt hat der Mann 5 Kinder. Gekocht wird abwechselnd. Das Herdfeuer
mit den drei Steinen ist im Westen des Hofes.
Sie ist die Älteste im Dorf Bantancoling. Sie ist 90 Jahre alt.
Einige Männer sind dabei, aus Bambusstreifen Matten zu
flechten. Man braucht sie als Zäune, als Schlafunterlage, als Zwischenwände in
den Hütten aus Lehmziegeln.
Als wir ins Dorf kommen, werden in der zweiklassigen Volksschule
gerade Tabletten gegen Bilharziose verteilt.
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